.
Bildhauer
Jonas Ochs
Jonas und die Kunst
Kunst ist integrativ, sie steht nicht in Abgrenzung zu einem „alltäglichen“ Leben, sie ist ein essentieller Bestandteil des Alltagslebens.
Jonas hat durch die offenen und begrüßenden Augen seiner Eltern eine sehr positive und zugängliche Art mit der Kunst gelernt. Kunst zu kritisieren oder zu bewerten gehört weniger dazu, stattdessen freut er sich an immer neuen Interpretationen von Landschaften, Natur und Gegenständen oder sogar Tieren. Die Formfindung und das Spiel mit den Linien, die Haptik der Oberflächen, die Bedeutung der Farben und auch die pure Begeisterung am Material bereiten ihm große Freude.
Zu seiner frühen Zuwendung an das Steinmetz-Gewerk reihen sich künstlerische Fortbildungen an, ob traditionelle Restaurierungstechnik oder Form- und Gestaltungskurse oder die berufliche Spezialisierung auf Schriften und Ornamente.
In manchen Stücken findet man sanfte Linien und abstrakte Formen, manchmal Kraft oder sogar Brutalität und Ernst, in manchen Skulpturen und Bildern das feine Spiel mit Humor und Gegensätzen. Mein persönliches Lieblingsstück ist der Knochen aus Gips, der auf bayrisch blauem Himmel montiert ist und das Wort „later“ in Gold darunter stehen hat. Hier wird die Endlichkeit aber auch der natürliche Kreislauf des Lebens angesprochen und auch etwas belächelt, vielleicht als zusätzliche Spitzfindigkeit auf seine Berufssparte, die im Grabmalbereich liegt. Es gilt ihm etwas zu erschaffen aber gleichzeitig nicht zu ernst zu nehmen. Schließlich braucht das Leben etwas „Spiel“.
In seiner neueren Schaffungsphase liegen auch viele Bilder (von denen er nicht viele zeigen möchte) und Linoldrucke, in denen er Alltag und besondere Tage verewigt. Ein Bild entstand nach einem Umzug und der gehörigen Dankbarkeit an Freunde und Familie, die alle mit anpackten. (eine riesige Hand mit Umzugskartons und Lampen) Ein anderes Lieblingsbild von mir ist die Darstellung von Fasten, der „Völlerei“ und dem Kommerz (Ein aufgerissener Mund, der nach allem giert was wir gerne essen, bestellen und konsumieren). Aktuell etabliert sich auch die selbstgedruckte , Weihnachtskarte, jedes Jahr ein neues Motiv mit Weihnachtsbaum. Hin und wieder spielt er mit kalligraphischen Bildern, in dem er zum Beispiel den Text über Stress von seinem Vater auf Stoff schrieb. Der Stress ist den Wörtern deutlich anzusehen, denn sie sind kaum mehr zu lesen und zeugen von Dramatik und energetischem Raubbau.
In vielerlei Hinsicht bereichert Jonas mein Leben, ich muss ihn nicht mit der Kunst teilen aber ich liebe es in sein glückliches und von Steinstaub bedecktes Gesicht zu blicken, wenn er aus dem Atelier, dem Büro oder dem Keller zurückkommt. Seine Augen leuchten, denn eine neue Idee wurde umgesetzt.
In Liebe,
Sabrina
Steinstaub schwebt herab,
verhüllt die Form mit seinem
Kleid. Wo bleibt der Wind?
(Haiku von mir)